Cserv macht Metalle mit Tiefstkühlung haltbarer
23 September 2024 09:38
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Metallteile, aber auch Nichtmetalle und Elektronikkomponenten werden haltbarer, wenn sie bei Tiefsttemperaturen behandelt werden. In der Schweiz verfügt nur die Cserv GmbH in St.Gallen über einen Kryostaten, der Temperaturen von minus 196 Grad erreicht. Hier werden etwa Bauteile für Motoren von Rennwagen behandelt, damit sie im Einsatz höhere Belastungen aushalten.
Nun will Cserv laut Geschäftsführer Christian Schmidli im Rahmen eines Projekts der INOS-Plattform Wirtschaften in Kreisläufen testen, wie die Technologie auch in anderen Bereichen angewandt werden kann. So gebe es Gespräche mit einem Spezialisten für Fräs- und Schleiftechnik in der Ostschweiz, der mit einer Ausschussrate von 30 Prozent in bestimmten Produktbereichen konfrontiert ist. Eine kryotechnische Behandlung könnte die Teile besser fähig machen, Spannungen abzubauen, so Schmidli. „Die Kryogenik-Behandlung baut den Stress im Material ab und macht es damit stärker.“
Mittelfristig will Schmidli das Angebot weiter ausbauen. Dazu muss die Laborkapazität weiter ausgebaut werden. Auch die eingesetzten Kühlmittel sollen künftig noch nachhaltiger werden. Cserv arbeitet an einer Anlage, bei der Stickstoff aus der Luft mit Solarstrom verflüssigt werden soll.
Auf der Suche nach weiteren Kunden schaut Schmidli vor allem nach Deutschland. Die dortige Industrie brauche Lohnkühler. Das Spektrum der Branchen sei gross und reiche von der Medtechnik über den Fahrzeugbau bis zur Raumfahrt.
Zum Innovationsnetzwerk Ostschweiz (INOS) gehören die Kantone der Ostschweiz und das Zürcher Oberland. Die INOS-Plattform Wirtschaften in Kreisläufen wird von Olaf Holstein geleitet und will mit kreislauffähigen Geschäftsmodellen die Ressourceneffizienz und die Wettbewerbsfähigkeit Ostschweizer Firmen steigern. ce/stk