CERN gelingt die Umwandlung von Blei in Gold

15 Mai 2025 09:27

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Genf - Forschenden der Europäischen Organisation für Kernforschung (CERN) ist es gelungen, Blei in Gold umzuwandeln. Durch eine Beinahe-Kollisionen im Large Hadron Collider (LHC) konnten die Teilchenphysiker aus dem unedlem Metall Blei drei Protonen herausschlagen und so in für einen kurzen Zeitraum in Goldatome umwandeln.

(CONNECT) Bei einer Beinahe-Kollisionen von hochenergetischen Blei-Atomkernen am Large Hadron Collider (LHC) der Europäischen Organisation für Kernforschung (CERN) bei Genf konnte der Detektor ALICE die Umwandlung des unedlen Metalls Blei in das Edelmetall Gold feststellen. Laut einer Mitteilung des CERN entstehen bei dieser Beinahe-Kollision intensive elektromagnetische Felder. Dabei können aus einzelnen Bleitatomen drei Protonen freigesetzt werden, die zu der Umwandlung in Gold führen. Diese Metamorphose vom unedlem mattgrauen Blei in Gold war von jeher Traum der Alchemie. Doch Blei und Gold sind verschiedene Elemente mit unterschiedlichen Protonenzahlen. Blei enthält 82 Protonen, Gold 79. Mit chemischen Reaktionen lassen sich die Elemente nicht ineinander überführen.

Erst mittels Kernphysik lassen sich schwere Elemente in andere umwandeln, indem sie mit Neutronen- oder Protonen beschossen werden. Dank der aktuellen Experimente kann man mit dem ALICE-Detektor erstmals die Anzahl der entstandenen Goldatome messen. Die Ergebnisse zeigen, dass zwischen 2015 und 2018 bei Kollisionen am LHC 86 Milliarden Goldkerne entstanden sind. Trotz der enorm hohen Anzahl handelt es sich dabei lediglich um etwa 29 Pikogramm. Die meisten Goldatome existierten zudem nur etwa eine Mikrosekunde. Dann schlugen sie in die Versuchsapparatur ein oder zerfielen.

Ein finanzieller Reichtum ist durch die Forschungsergebnisse nicht zu erwarten, doch sie helfen den Forschenden des CERN, neue Erkenntnisse zu erlangen. „Dank der einzigartigen Fähigkeiten der ALICE ZDCs ist die vorliegende Analyse die erste, die die Signatur der Goldproduktion am LHC systematisch experimentell erkennt und analysiert“, wird Uliana Dmitrieva, Wissenschaftlerin der ALICE-Kollaboration, in der Mitteilung zitiert. Die Ergebnisse sind aktuell im Fachmagazin „Physical Review C“ publiziert. ce/eb

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