Agroscope darf neuen Zuchtweizen im Freiland testen
07 November 2024 09:16
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Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) hat einen Freilandversuch von Agroscope mit gentechnisch verändertem Weizen bewilligt. Damit darf das Kompetenzzentrum des Bundes für landwirtschaftliche Forschung laut einer Mitteilung des BAFU diesen Weizen bis Herbst 2029 auf einem geschützten Versuchsfeld am Agroscope-Standort Reckenholz anbauen. Das Ziel ist, angesichts des Klimawandels möglichst rasch produktive, resistente und nachhaltige Sorten zu entwickeln und sie der Landwirtschaft zugänglich zu machen.
Für dieses Projekt hat Agroscope eigenen Angaben zufolge das neue Mutageneseverfahren TEgenesis bei der alten Schweizer Winterweizensorte Arina angewendet. Es wurde an der Universität Basel entwickelt, um den natürlichen Anpassungsprozess von Pflanzen zu beschleunigen.
Dabei wird kein fremdes Erbgut anderer Organismen eingefügt. Das Verfahren aktiviert mithilfe zweier Moleküle zeitlich begrenzt einen natürlichen Anpassungsmechanismus der Pflanzen. Dies ermöglicht es ihnen, sich rasch beispielsweise an Hitze oder Trockenheit anzupassen. Weil die Zuchtmethode neu ist, hat das BAFU Pflanzen, die mit TEgenesis entstanden sind, als gentechnisch veränderte Organismen eingestuft.
Im TEgenesis-Weizen suchen die Forschenden nach Krankheitsresistenzen, die bisher im Erbgut schlummerten. Speziell im Fokus stehen natürliche Abwehrmechanismen gegen wichtige Pilzkrankheiten wie Septoria, Gelbrost, Braunrost und Mehltau. Im Gewächshaus wurden bereits Pflanzen mit erhöhter Mehltauresistenz gefunden. Da solche Resistenzen allerdings selten auftreten, müssen die Forschenden in Feldversuchen sehr viele Pflanzen möglichst unter natürlichen Bedingungen untersuchen. ce/mm