WSL-Forschende zeigen Ressourcenschutz in ländlichen Gemeinden auf

30 Oktober 2025 12:55

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Limmatstadt

Birmensdorf ZH - Forschende der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) haben untersucht, wie ländliche Gemeinden mittels Suffizienzpolitik ihren Ressourcenverbrauch reduzieren können. Ressourcenschonende Politik wird besonders durch Eigeninitiativen und Pilotprojekte gefördert, allerdings durch beschränkte Ressourcen erschwert.

(CONNECT) Ein Forschungsteam der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) hat untersucht, wie kleine und mittlere Gemeinden in der Schweiz Suffizienzpolitik umsetzen können. Suffizienzpolitik beschreibt dabei politische Rahmenbedingungen, die den Ressourcenverbrauch in seinen planetaren Grenzen halten, indem weniger, ressourcenleichter, langsamer und lokaler konsumiert und produziert wird.

Suffizienz habe bisher wenig Eingang in die Politik gefunden, erklärt WSL-Ökonomin Tonja Iten in einer Mitteilung. Grund sind dafür oft beschränkte Ressourcen bei Zeit, Personal oder Finanzen oder ein vermuteter Widerstand in der Bevölkerung. Besonders relevant seien daher Eigeninitiativen, engagierte Einzelpersonen oder selbst auferlegte politische Aufträge: „Gemeinden können sich selbst einen Auftrag erteilen, indem sie sich etwa das Ziel einer sparsamen Ressourcennutzung in die Gemeindeordnung schreiben oder an einem Programm wie Energiestadt teilnehmen."

Um Suffizienzmassnhamen und ihre Vorteile sichtbar zu machen, sind auch Pilotprojekte von Wichtigkeit. Diese müssten mit einer Vorbildwirkung der Behörden und kluger Kommunikation verbunden werden: „Wer der Bevölkerung etwa bei einem öffentlichen Spaziergang einen geplanten Veloweg vorstellt, schafft Vertrauen und stellt sicher, dass das Projekt den lokalen Bedürfnissen entspricht", so die Ökonomin.

Details zu den rund 500 gefundenen Einzelmassnahmen in 46 durchsuchten Gemeinden sind in der Fachzeitschrift Environmental Policy and Governance zu finden. ce/ja

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