Transferierte Mitochondrien reichern Energie für Krebszellen an

01 September 2025 13:07

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scienceindustriesInnovation Zürich

Zürich - Forschende der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) haben den Mechanismus entschlüsselt, wie Krebszellen über den Transfer von Mitochondrien in gesunde Nachbarzellen eindringen. Unterstützt wird der Prozess vom Protein MIRO2. Eine Blockade dieses Proteins könnte das Wachstum von Krebszellen hemmen.

(CONNECT) Forschende der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) haben einen Mechanismus entschlüsselt, mit dem von Krebs befallene Zellen ihre Mitochondrien in gesunde Nachbarzellen transferieren können, heisst es in einer Mitteilung. Die Mitochondrien sind Zellkomponenten, die mit dem Erzeugen von Adenosintriphosphat (ATP) für den Energiehaushalt von Zellen verantwortlich sind.

Das Team um die Zellbiologen Sabine Werner und Michael Cankrama zeigte auf, dass die Mitochondrien aus mit Krebs infizierten Fibroblasten (Bindegewebszellen) über Nanotunnel in gesunde Zellen gelangen. Der Transfer wurde mit fluoreszierenden Mitochondrien nachgewiesen. Die so transferierten Mitochondrien programmieren über eine mittransferierte RNA die Zellen zu tumorassoziierten Fibroblasten um. In diesen wird mehr ATP hergestellt als in gesunden Zellen und somit ein Wachstum der Krebszellen angeregt. In den Untersuchungen stellten die Forschenden fest, dass das Protein MIRO2 den Transferprozess befördert. „Dieses Protein wird in jenen Krebszellen, die ihre Mitochondrien übertragen, sehr stark produziert“, wird Forschungsleiterin Sabine Werner in der Mitteilung zitiert. „Wir konnten MIRO2 also genau da nachweisen, wo wir es vermutet haben“, ergänzt Michael Cangkrama, Erstautor der in Nature Cancer veröffentlichten Studie.

Der Prozess wurde sowohl in in-vitro- als auch in in-vivo-Experimenten an Mäusen beobachtet.

Ein Blockieren des Proteins MIRO2, so die Forschenden, könnte den Mitochondrien-Transfer eindämmen und das Wachstum von Tumorzellen hemmen. Hier könnten Therapieansätze nicht nur für Hautkrebs, sondern auch etwa bei Brust- oder Bauchspeicheldrüsenkrebs gefunden werden. ce/ww

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