Tech-Industrie erlebt verschärften Abwärtstrend
29 August 2023 14:58
Partner
In der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie und den verwandten Technologiebranchen sind die Auftragseingänge im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,6 Prozent zurückgegangen. Der Rückgang im zweiten Quartal fiel mit 14,3 Prozent „deutlich schärfer“ aus als im Vorquartal mit 4,8 Prozent, so der Dachverband der heimischen Tech-Industrie, Swissmem, in einer Medienmitteilung. Damit habe im ersten Halbjahr 2023 der Abschwung eingesetzt.
Die Umsätze sanken im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahresquartal um 3,4 Prozent. Abgefedert wird die Lage durch die noch immer hohen Auftragsbestände. Die Güterausfuhren erreichten im ersten Halbjahr 2023 einen Wert von 36,1 Milliarden Franken, 1,1 Prozent weniger als in der Vorjahresperiode. Besonders stark war der Exportrückgang mit 9 Prozent bei den Metallen. Auch alle Hauptmärkte verzeichneten Exportrückgänge. Nach Asien reduzierten sie sich um 2,5 Prozent, in die USA um 0,3 Prozent, in die EU um 1,2 Prozent, und dort besonders stark nach Deutschland (-2,7 Prozent).
Inzwischen gehen 37 Prozent der Swissmem-Mitglieder für die kommenden zwölf Monate von sinkenden Aufträgen aus dem Ausland aus, ein Drittel mehr als im ersten Quartal 2023. Auch der Einkaufsmanagerindex (PMI) weise „insbesondere in der Eurozone und ganz ausgeprägt in Deutschland, China und den USA“ einen Stand auf, „der auf einen kräftigen Abschwung hindeutet“.
Um den kommenden Abschwung zu kompensieren, braucht es laut Swissmem neue Freihandelsabkommen mit Indien, Thailand, Malaysia und dem Mercosur sowie einen verbesserten Vertrag mit China. Besonders aber die Beziehungen zur EU müssten „auf eine neue, stabile Grundlage“ gestellt werden, so Swissmem-Präsident Martin Hirzel. „Ich erwarte vom Bundesrat, dass das Verhandlungsmandat bis Ende Jahr erteilt und die Verhandlungen bis Mitte 2024 abgeschlossen werden.“ ce/mm