Stürme fördern die Insektenvielfalt im Wald

04 Februar 2025 14:01

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Limmatstadt

Birmensdorf ZH - Verwüstungen im Wald nach einem Orkan bieten bisher ungeahnte Chancen für die Insektenvielfalt. Dies weist eine 20 Jahre dauernde Studie der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft nach.

(CONNECT) Sturmschäden in Wäldern haben positive Auswirkungen auf die Vielfalt der Insektenbevölkerung. Das hat eine über 20 Jahre durchgeführte Langzeitstudie der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) ergeben. Laut Medienmitteilung der WSL bieten umgestürzte Bäume und die nachfolgende Vegetation reichlich Nahrung und Lebensraum für eine Vielzahl an Insekten und anderen wirbellosen Tieren, weshalb deren Vielfalt in den ersten Jahren nach einem Sturm erheblich zunimmt.

Die Forschenden der WSL haben untersucht, ob es für Insekten einen Unterschied macht, ob Sturmholz nach einem Orkan liegenbleibt oder nicht. Daher stellte es auf 16 durch die Winterstürme Vivian (1990) und Lothar (1999) entstandene Sturmflächen und intakte Vergleichswälder unterschiedliche Insektenfallen auf. Dabei waren auf einem Teil der entsprechenden Flächen die umgestürzten Bäume weggeräumt worden, auf einem anderen nicht. Die Forschenden sammelten dabei mehr als 500‘000 Exemplare von über 1600  Insekten-, Spinnen- und anderen Gliederfüsserarten.

Beat Wermelinger, Hauptautor der im Fachjournal „Journal of Applied Ecology" veröffentlichten Studie, bezeichnet die Datenbeschaffung als „riesiger Aufwand“, der aber zu einem weltweit einzigartigen Datensatz geführt habe. Die Forscher stellten laut der Mitteilung überrascht fest, dass die Anzahl Arten auf geräumten wie auch auf belassenen Sturmflächen vergleichbar war. Doch die Artenzusammensetzung wies Unterschiede auf. Auch 20 Jahre nach den Stürmen fand das Forschungsteam deutlich mehr gefährdete Insekten auf nicht geräumten Sturmflächen als auf geräumten. ce/gba 

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