Nanomaterialien aus Kohlenstoff siegen bei den Falling Walls 2022
14 September 2022 13:25
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Die Falling Walls Foundation fragt jährlich nach Mauern, die Wissenschaft und Gesellschaft zu Fall bringen können. In diesem Jahr wurden die besten derartigen Projekte von einer Jury unter Vorsitz der ehemaligen Präsidentin des Europäischen Forschungsrats, Helga Nowotny, ausgezeichnet. In der Kategorie Physical Sciences gingen zwei der zehn Preise aus 95 Nominierungen an Schweizer Forscher.
Neben dem CERN-Forscher Stefan Ulmer wurde dabei der Physiker Roman Fasel ausgezeichnet. Der Titularprofessor der Universität Bern und Leiter der Abteilung nanotech@surfaces an der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) forscht an der Herstellung atomar präziser Kohlenstoff-Quantenmaterialien, erläutert die Empa in einer entsprechenden Mitteilung. Beim Falling Walls Science Breakthrough of the Year 2022 wurde Fasel für seinen Ansatz zur oberflächengestützten Selbstorganisation molekularer Bausteine ausgezeichnet.
Die von Fasel und seiner Gruppe entwickelten Nanobänder weisen je nach geringfügig unterschiedlicher Form grundlegend unterschiedliche elektronische Eigenschaften auf. „Kürzlich haben wir gezeigt, dass es durch Veränderung der Form auch möglich ist, quantisierte magnetische Momente – so genannte Spins – zu induzieren und ihre Wechselwirkungen zu steuern, so dass wir Graphen-Nanomaterialien mit quantenkohärenten magnetischen Grundzuständen erhalten“, wird Fasel in der Mitteilung zitiert. Nun wollen die Forschenden herausfinden, wie sich die Quantenzustände kontrollieren und für Quantenanwendungen verbinden lassen können. Er habe die Hoffnung, „dass es möglich sein wird, Quanteneffekte in Kohlenstoff-Nanomaterialien für alltägliche Zwecke zu nutzen“, meint Fasel. hs