Meyer Burger sucht Partner für profitables Wachstum
17 Januar 2024 15:01
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Meyer Burger leidet unter dem Protektionismus. Wie der Solarhersteller mit Sitz in Thun mitteilt, rechnet er für 2023 mit einem Verlust auf Ebene des Betriebsergebnisses (EBITDA) von mindestens 126 Millionen Franken. Der Umsatz betrug 135 Millionen Franken. Der grösste Schweizer Solarhersteller machte dafür den Anstieg der Solarproduktion in China und Handelsbeschränkungen Indiens und der USA verantwortlich.
Meyer Burger erwartet, bereits im April sein Werk in Freiberg im Bundesland Sachsen schliessen zu müssen. Von der Schliessung der grössten europäischen Solarmodulfabrik wären 500 Beschäftigte betroffen. Einem Teil davon will das Unternehmen Beschäftigung in anderen Werken ermöglichen. Meyer Burger befindet sich noch in Gesprächen mit dem deutschen Wirtschaftsministerium.
Nicht betroffen sind der Maschinenbau und die Forschung und Entwicklung in Deutschland und der Schweiz. Auch die Produktion von Solarzellen in Thalheim in Sachsen-Anhalt wird fortgeführt. Diese unterstütze das Hochfahren der Produktion in Goodyear im US-Bundesstaat Arizona. Dort soll die Produktion von Modulen im zweiten Quartal beginnen.
Meyer Burger prüft zudem strategische Optionen, um das eigene profitable Wachstum zu sichern. Das Unternehmen hat eine Investmentbank mit der Unterstützung des Prozesses beauftragt.
„In den USA können wir – bedingt durch die dortige Industriepolitik – unsere führende Technologieposition voll ausnutzen, was zu einem erheblichen Interesse von potenziellen Partnern führt“, wird CEO Gunter Erfurt in der Mitteilung zitiert. Der dortige Auftragsbestand von bereits 5,4 Gigawatt werde 2026 ein Betriebsergebnis von 250 Millionen Franken ermöglichen. ce/stk