Olaf Holstein erläutert den Unterschied zwischen linearer Wirschaft, Recycling und Kreislaufwirtschaft. Bild: zVg/Next Generations

Kreislaufwirtschaft stösst auf grosses Interesse in Glarus

13 Juni 2023 14:45

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Glarus - Kreislauffähige Geschäftsmodelle helfen Unternehmen, die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen. Das ist das Fazit des 15. Glarner Innovationsapéros. Die Unternehmer Albin Kälin und Hans Martin Heierling zeigten auf, wie Kreislaufwirtschaft in der Praxis funktioniert.

Das Interesse von Glarner Unternehmen an der Kreislaufwirtschaft ist gross. Das zeigt die Liste der fast 80 Teilnehmenden am 15. Innovationsapéro, der am 9. Juni der Praxis kreislauffähigen Wirtschaftens gewidmet war. „Wirtschaften in Kreisläufen ist DAS Geschäftsmodell für Unternehmen, um die Herausforderungen der Zukunft erfolgreich zu bewältigen: Verfügbarkeit von Rohstoffen, Energiekosten, regulatorische Massnahmen“, sagte Olaf Holstein. Der Präsident des Netzwerks Next Generations stellte die Plattform Wirtschaften in Kreisläufen vor, die im Auftrag des Innovationsnetzwerks Ostschweiz (INOS) KMU hilft, ihre eigenen Geschäftsmodelle kreislauffähig zu machen.

Albin Kälin, CEO der epeaswitzerland GmbH mit Sitz in Bäch SZ, ging auf Cradle to Cradle ein. Das von William McDonough und Michael Braungart entwickelte Konzept zeigt auf, wie sämtliche Materialkreisläufe geschlossen werden können: Gebrauchsgüter werden wiederverwendet oder wiederverwertet, Verbrauchsgüter giftfrei gehalten und nach dem Verbrauch über den Kompost wieder an die Natur zurückgegeben. Kälin hat als Textilmanager bereits in den 90er Jahren Textilien nach dem Cradle to Cradle-Konzept produziert. Heute hilft er Unternehmen weltweit, sich nach diesem Konzept zertifizieren zu lassen.

Hans Martin Heierling stellte die Arbeit am weltweit ersten kreislauffähigen Skischuh vor. Der Grundgedanke: Alle Bestandteile des Skischuhs werden nach dessen erstem Leben wiederverwendet oder wiederverwertet. Dazu brauche es auch ein neues Geschäftsmodell, so Heierling: Skischuhe sollten künftig gemietet statt gekauft werden; alte Schuhe würden zum Rohstoff für neue. Der CEO der Heierling AG setzt dabei auf die Zusammenarbeit mit Partnern, darunter mit einer internationalen Skischuhmarke.

Die INOS-Plattform Wirtschaften in Kreisläufen bietet Schulungen an, wie Unternehmen von linearen auf zirkuläre Geschäftsmodelle umstellen können. Dabei gehen Expertinnen und Experten auf die konkreten Bedürfnisse der Firmen ein. Sie helfen bei der Anbahnung von Kooperationen und machen Erfahrungen aus Pilotprojekten zugänglich. ce/stk

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