Klimaneutrales Fliegen geht nur mit weniger Flugverkehr
07 Juli 2023 13:10
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Forschende des Paul Scherrer Instituts (PSI) und der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) haben untersucht, wie der Flugverkehr bis 2025 klimaneutral gestaltet werden könnte. Dafür wurden nicht nur die direkten CO2-Emissionen des Fliegens untersucht, sondern auch Emissionen, die bei der Herstellung von Treibstoff und Infrastruktur anfallen, informiert das PSI in einer Mitteilung. Den Ergebnissen der Forschenden zufolge lässt sich das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 nur mit einer Reduktion des Flugaufkommens erreichen.
Dies liegt unter anderem an der wichtigen Rolle, die sogenannte Nicht-CO2-Effekte beim Klimawandel spielen. Hierunter fallen die bei der Kerosinverbrennung ausgestossenen Russpartikel und Stickoxide sowie die Kondensstreifen. Sie bilden zwar einzeln nur kurzlebige Klimatreiber, die sich aber durch den zunehmenden Flugverkehr ständig summieren. „Dadurch entfalten sie ihr gewaltiges Treibhauspotenzial dann doch über längere Zeiträume“, erläutert ETH-Forscherin Viola Becattini in der Mitteilung.
Der Flugverkehr muss daher stetig reduziert werden, um die Atmosphäre zu kühlen und den Treibhauseffekt gegen Null zu drücken. Wie stark diese Reduktion ausfallen muss, hängt vom verwendeten Treibstoff ab. Bleibt es bei fossilen Energien muss das Flugaufkommen jährlich um 0,8 Prozent sinken, bei klimaschonendem Treibstoff, sogenanntem Sustainable Aviation Fuel, reicht eine jährliche Reduktion um 0,4 Prozent aus. Ausschliesslich mit Energie aus erneuerbaren Quellen hergestellt ist SAF so gut wie klimaneutral. Allerdings ist die Herstellung von SAF derzeit noch vier- bis siebenmal teurer als die von Kerosin. ce/hs