Forschende entschlüsseln das europäische Kartoffel-Genom

17 April 2025 14:59

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München/Köln - Ein Team um Professor Korbinian Schneeberger von der Ludwig-Maximilians-Universität München und dem Max Planck Institut für Pflanzenzüchtung konnte das Genom von zehn historischen Kartoffeln rekonstruieren. Nun können weitere Kartoffel-Genome bedeutend einfacher entziffert werden.

(CONNECT) Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um Professor Korbinian Schneeberger von der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und dem Max Planck Institut für Pflanzenzüchtungsforschung haben die Genome von zehn historischen Kartoffelsorten rekonstruiert. Laut einem Bericht der LMU zeigten sie in ihrer Studie, dass damit 85 Prozent der Variabilität aller kultivierten Kartoffeln Europas entschlüsselt sind.

Dafür hatte das Team zusammen mit Forschenden der niederländischen Universität Wagingen, des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung in Deutschland und der Xi'an Universität in China historische Sorten ausgewählt, die bereits im 18. Jahrhundert angebaut wurden. „Da diese Kartoffeln aus der Zeit stammen, in der die europäischen Züchtungsprogramme begannen, wollten wir verstehen, wieviel Vielfalt in diesen Kartoffeln vorhanden war, um so zu verstehen, wie hoch das genetische Potnzial unserer Kartoffeln ist“, wird Schneeberger zitiert.

Wenn mit dem aufgeklärten Genom von zehn Sorten 85 Prozent der Variabilität aller Kartoffeln entschlüsselt sind, ist der Genpool extrem beschränkt. Deshalb, so Schneeberger, gebe es „zwar nicht viele unterschiedliche Chromosomen, aber wenn die Chromosomen unterschiedlich sind, dann in einem Ausmass, wie wir es bei domestizierten Pflanzen noch nie gesehen haben. Die Unterschiede entsprechen etwa dem Zwanzigfachen dessen, was wir beim Menschen sehen.“

Wie er weiter erklärt, sei das Wissen über Genomsequenzen die Grundlage für viele Ansätze in der Züchtung, „angefangen in der traditionellen Züchtung bis hin zu neuen Methoden der Genommodifikation. In Zukunft werden wir nicht mehr ohne diese Informationen arbeiten müssen.“ ce/mm

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