Economiesuisse rechnet mit anhaltend schwachem Wachstum

02 Juni 2023 14:55

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Zürich - Economiesuisse rechnet mit einem Wachstum von 0,6 Prozent für das laufende Jahr und mit 0,9 Prozent für das nächste. Die MEM-Industrien und die Chemie sowie Bau und Detailhandel dürften schrumpfen, Pharma- und Medtech wachsen, erwartet der Dachverband der Wirtschaft.

Die konjunkturellen Aussichten der Schweiz dürften sich in der zweiten Jahreshälfte eintrüben. Economiesuisse erwartet, dass das Bruttoinlandprodukt im laufenden Jahr um insgesamt 0,6 Prozent steigen wird. Auch im nächsten Jahr dürfte es bei 0,9 Prozent bleiben, schreibt der Dachverband der Wirtschaft in einer Mitteilung

Die Exportbranchen leiden laut economiesuisse unter der Flaute der Weltwirtschaft. So müssten in der Exportwirtschaft die zyklischen Branchen wie die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM) und die Chemie mit Rückgängen der Wertschöpfung rechnen. Weniger konjunkturanfällige Branchen wie Pharma und Medtech dürften dagegen mit einem deutlichen Wachstum rechnen. Das gleiche gelte auch für die Uhrenindustrie gerade bei höherpreisigen Produkten. Trüb seien die Aussichten für die Exporte der Finanzdienstleister.

Auch die Binnenwirtschaft erlebe eine Zweiteilung. Inlandbanken, staatsnahe Branchen und Beratungsdienstleister befänden sich auf Wachstumskurs. Der Detailhandel und der Bau dagegen würden von höheren Preisen und Zinsen stärker betroffen.

Economiesuisse rechnet mit einer Geldentwertung von 2,7 Prozent im laufenden und von 2,5 Prozent im folgenden Jahr, nach 2,8 Prozent 2022. Die Arbeitslosenquote dürfte 2023 bei 2,2 Prozent verharren und 2024 auf 2,4 Prozent steigen. Damit läge sie aber noch deutlich unter den 3,0 Prozent von 2022.

Economiesuisse sieht abrupte Marktkorrekturen global als grösstes Konjunkturrisiko. Auslöser könnten etwa stark sinkende Preise von Immobilien, die Gefährdung der Energieversorgung oder geopolitische Spannungen sein. ce/stk

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