Dürren beeinflussen Kohlenstoffkreislauf
02 Juni 2023 11:23
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Forschende der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) haben herausgefunden, dass Dürreperioden und schwankende Wasserverfügbarkeit immer gravierendere Auswirkungen auf die Fähigkeit der Tropen haben, der Atmosphäre CO2 zu entziehen. Bisher sei die Forschung davon ausgegangen, dass Land-CO2-Senken wie die Regenwälder erst bei einer sehr hohen globalen Erwärmung von 2 bis 4 Grad Celsius in ihrer Funktion beeinträchtigt werden, erläutert die ETH in einer entsprechenden Mitteilung. Erkenntnisse aus den Daten der letzten 60 Jahre zeigten nun jedoch, das die Vegetation in Dürreperioden weniger CO2 absorbiert.
Die Forschenden befürchten, dass eine Intensivierung von Dürreperioden die Klimaerwärmung weiter verstärken könne. „Wir erwarten, dass viele Regionen mit ausgedehnter Vegetation, insbesondere das Amazonasgebiet, bei steigenden Temperaturen stärker von Dürren betroffen sein werden“, wird Sonia Seneviratne, Professorin für Land-Klima-Dynamik an der ETH, in der Mitteilung zitiert. Gleichzeitig weist Seneviratne darauf hin, dass die Studie einen Rückblick darstellt. „Die Resultate sind keine Prognosen.“
Bisher bilden Klimamodelle den Einfluss von Wasserverfügbarkeit und Dürren auf die pflanzliche CO2-Aufnahme und die Konzentration von CO2 in der Luft meist nicht ab. Dies gilt es nach Ansicht der Forschenden zu korrigieren. „Erst dann können wir genauere Prognosen für die künftige Kohlenstoffsenke an Land erstellen“, meint Seneviratne. ce/hs