
Cilander prüft Schliessung auf Mitte 2024
25 Januar 2024 15:42
Partner
Die Führung der AG Cilander rechnet damit, den Herisauer Textilveredler Ende August 2024 schliessen zu müssen. Der Verwaltungsrat und das Management hätten bereits 2023 begonnen, die Fortführung des Unternehmens zu hinterfragen, heisst es in einer Mitteilung. Das Unternehmen leide unter dem merklichen Einbruch der Nachfrage im In- und Ausland in der zweiten Hälfte 2023, unter den hohen Energie- und Produktionskosten in der Schweiz sowie unter dem starken Franken.
„Obwohl alle involvierten Parteien mit vollstem Einsatz gekämpft haben, sehen wir keinen gangbaren Weg, der die Handlungsfähigkeit des Unternehmens sichert“, wird Verwaltungsratspräsident Rolf Schmid in der Mitteilung zitiert. „Die Produktionseinstellung und daraus folgend die Einstellung der Geschäftstätigkeit der AG Cilander auf Ende August 2024 scheint unumgänglich zu sein.“
Die Schliessung betrifft alle drei Standorte in Herisau, Flawil SG und Lützelflüh BE sowie alle 190 Beschäftigten. Das Unternehmen hat am 25. Januar das Konsultationsverfahren eingeleitet und arbeitet derzeit einen Sozialplan aus. Die Produktion werde möglichst lange aufrechterhalten, „damit wir den Bedürfnissen unserer treuen und langjährigen Kunden gerecht werden“, wird CEO Burghard Schneider zitiert.
Die 1814 gegründete Cilander veredelt Bekleidungs- und technische Textilien. Sie hat bisher jährlich über 16 Millionen Laufmeter Textilerzeugnisse produziert. Sie gehört mehrheitlich der Steinegg AG, die ihrerseits der Stiftung Steinegg in Herisau gehört. ce/stk