Blockchain-Branche wendet sich gegen geplante FINMA-Praxis
07 September 2023 11:38
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Die Verbände Swiss Blockchain Federation und Crypto Valley Association appellieren an die FINMA, ihre geplante Praxisänderung im Hinblick auf Staking-Dienstleistungen nicht zu realisieren. Sie fordern die Verantwortlichen auf, den Regulierungsprozess stattdessen transparent zu gestalten und die betroffenen Akteure aktiv einzubeziehen.
Ihr Widerstand richtet sich laut einer gemeinsamen Erklärung gegen die von der FINMA angekündigte Änderung, wonach für Staking-Dienstleistungen künftig eine Bewilligung als Bank erforderlich wäre. Sie werden heute in der Schweiz sowohl durch Banken als auch durch Dienstleister angeboten, die bisher ausschliesslich dem Geldwäschereigesetz unterstehen. Staking ist in Blockchain-Netzwerken wie Ethereum, Solana und Cardano ein energieeffizienter Mechanismus, mit dem man für das Halten von Kryptowährungen im Wallet geldwerte Belohnungen bekommt, sogenannte Rewards.
Bestimmte Eigenschaften von Staking-Protokollen führen nach Auffassung der FINMA dazu, dass die Vermögenswerte nicht jederzeit verfügbar seien. Deshalb sieht sie diese bankrechtlich nicht als Depotwerte, sondern als Publikumseinlagen an. Deren gewerbsmässige Entgegennahme bedarf einer Bewilligung als Bank.
Die Schweizer Blockchain-Industrie hält diese Interpretation für falsch. Sie warnt vor einer Abwanderung des Staking-Geschäfts ins Ausland. Banken wären nicht mehr wettbewerbsfähig, weil sie bei Krypto-Geschäften „prohibitiven“ Eigenmittelanforderungen unterliegen würden. Für Schweizer Kunden würde die Einlagensicherung im Staking-Fall nicht greifen. Fazit der beiden Verbände: „Die vorgeschlagene Praxis steht nicht im Einklang mit dem Auftrag der FINMA zur Stärkung des Finanzplatzes Schweiz.“ ce/mm