Bio-Lebensmittel wirken als Inflationsdämpfer
02 November 2023 15:16
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Öko-Betriebe sind unabhängiger von aktuellen Krisen, weil ökologischer Landbau auf einer Kreislaufwirtschaft basiert, bei der die eigenen Ressourcen für den Pflanzenanbau und die Tierhaltung in einem möglichst geschlossenen Betriebskreislauf bleiben. Regional ausgerichtete Wertschöpfungsketten führen nicht nur zu kürzeren Transportwegen, sondern auch zu stabileren Preisen. Zu diesen Ergebnissen kommt das Institut der deutschen Wirtschaft in seinem Kurzbericht „Inflationsdämpfer Bio-Lebensmittel“, für den es verschiedene aktuelle Studien und Umfragen auswertete.
Die Durchschnittspreise für ausgewählte Bio-Produkte lagen im zweiten Quartal 2023 meist höher als vergleichbare konventionell hergestellte Produkte. Doch es gab auch Ausnahmen. So war etwa Bio-Rapsöl 8 Cent günstiger als konventionelles Öl. Bei Haferdrinks gibt es bezüglich der Herstellungsweise keine Preisunterschiede. Besonders hoch war der Bio-Aufpreis bei Geflügelsalami (+220 Prozent), Salatgurken (+102 Prozent), Hackfleisch (+50 Prozent), Joghurt (+40 Prozent), Emmentaler (+36 Prozent), Butter (+31 Prozent) und Weizenmehl (+20 Prozent).
Eine der herangezogenen Umfragen zeigt, dass unter dem Eindruck der hohen Inflationsrate im September 2022 gut zwei Fünftel der Befragten weniger Bio-Produkte und die Hälfte von ihnen genauso viel wie vor zwei Monaten gekauft hatten. Gleichzeitig akzeptiert die Mehrheit der Befragten höhere Preise für nachhaltige Produkte.
Bei Bio-Lebensmitteln handelt es sich jedoch noch immer eher um Nischenprodukte. Ihr Anteil am gesamten Lebensmittelmarkt Deutschlands beträgt nur 7 Prozent. Die Flächen für biologische Landwirtschaft wachsen zwar, machen jedoch bislang nur 11 Prozent aus. Die Bundesregierung plant, 30 Prozent der verfügbaren Fläche bis 2030 auf Öko umzustellen. ce/mm