Berner Forschende verfeinern die Suche nach Leben

25 Februar 2025 12:12

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Bern/Bab Ezzouar - Forschende der Universität Bern suchen in Millionen Jahre altem Gips in Algerien Hinweise auf Leben. Dabei kommt ein an der Universität Bern entwickeltes laserbetriebenes Massenspektrometer zum Einsatz, welches künftig Leben auf dem Mars suchen könnte.

(CONNECT) Forschende der Universität Bern und der Universität der Wissenschaft und Technologie Houari Boumediene aus Algerien haben in 6 bis 5 Millionen Jahre alten Gipsablagerungen in Algerien Spuren von Leben nachgewiesen. Konkret haben sie dabei fossile Mikroorganismen nachgewiesen, wie aus einer Medienmitteilung hervorgeht. Ihre Methode könnte künftig für die Suche nach Leben auf dem Mars genutzt werden. Die Forschenden haben ihre Erkenntnisse in einer Studie in Frontiers in Astronomy and Space Science veröffentlicht.

Forschende beider Hochschulen haben die Gipsablagerungen mit dem lasergesteuerten Massenspektrometer Laser Ablations Ionisations Massen Spektrometer (LIMS) untersucht. Laut der Medienmitteilung ist es ihnen mit dem in Bern entwickelten Instrument gelungen, „Spuren mikrobieller Fossilien in irdischen Gipsablagerungen zu identifizieren, die unter ähnlichen Bedingungen wie Ablagerungen auf dem Mars entstanden sind“.

Für Studienleiter Youcef Sellam von der Abteilung Weltraumforschung und Planetologie des Physikalischen Instituts der Universität Bern zeigen die Ergebnisse, „dass Gips fossile Mikroorganismen bewahren kann und in der Lage ist, mikrobielles Leben über lange geologische Zeiträume hinweg zu konservieren“. Ähnliche Gipsvorkommen seien auch in den ehemaligen Marsmeeren entstanden. Der Forscher geht davon aus, dass sie als „vielversprechende Ziele für die astrobiologische Forschung und für den Nachweis von Leben auf dem Mars“ nutzbar sind. Auf Basis der irdischen Erkenntnisse könnte das LIMS bei künftigen Marsmissionen genutzt werden, um dort unter einzigartigen Umweltbedingungen nach Biosignaturen von uraltem Leben zu suchen. Im Jahr 2027 wird LIMS bei einer Mondmission eingesetzt, um dort Mondgestein zu untersuchen. ce/heg

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