Bauliche Massnahmen können Emissionen im Stall verringern
22 September 2023 10:30
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Der Ausstoss von Ammoniak im Mastschweinestall kann mit einfachen baulich-technischen Massnahmen verringert werden. Dazu muss die Temperatur der Gülle unter 15 Grad abgesenkt und die Oberfläche der Gülle verringert werden. Damit kann der Ausstoss von Ammoniak je nach Jahreszeit und Mastphase zwischen 10 und 60 Prozent gesenkt werden. Das haben Forschende der Universität Hohenheim laut einer Mitteilung im Rahmen des Verbundprojekts EmmissionsMinderung Nutztierhaltung gezeigt.
Die Temperatur der Gülle kann mit Kühlleitungen gesenkt werden. Diese können bereits in den Boden des Güllekanals einbetoniert oder als Kühlrippen nachträglich in den Güllekanal eingelassen werden. Der Güllekanal kann verkleinert werden, indem die Buchten für die Schweine funktional aufgeteilt werden und die Tiere einen eigenen Kotbereich erhalten. Die Schweine würden dann von sich aus ihren Ruhe- und Futterbereich rein halten.
Diese baulich-technischen Massnahmen haben weitere Vorteile. „Erste Ergebnisse zeigen, dass beide Methoden nicht nur die Emissionen vermindern, sondern auch das Stallklima verbessern“, wird Agrartechnikerin Prof. Dr. Eva Gallmann in der Mitteilung zitiert. „Das ist gut für Tiergesundheit und Wohlbefinden – und gut für die Umwelt.“ Zudem kann die Abwärme zur Heizung anderer Teile des Stalls genutzt werden.
Das Verbundprojekt ist auf fünf Jahre angelegt, hat 2018 begonnen und wurde vom Bund mit 9 Millionen Euro gefördert. Daran beteiligt waren auch das Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e. V. als Projektleitung, die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, die Universität Bonn, das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. und das ZB MED - Informationszentrum Lebenswissenschaften in Köln. ce/stk