Bankensektor profitiert von Zinswende

29 September 2023 12:09

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Vaduz - Liechtensteins Industrie weist im Einklang mit der europäischen Dynamik im ersten Halbjahr 2023 ein Wachstum unter dem Durchschnitt aus. Der Bankensektor konnte hingegen von der Zinswende profitieren. Dies geht aus dem aktuellen Monitor der Volkswirtschaft hervor.

Liechtensteins Konjunktur hat im ersten Halbjahr 2023 unter schwächelnden Exportzahlen gelitten, informiert die Finanzmarktaufsicht Liechtenstein (FMA) in ihrem Volkswirtschaftsmonitor für das dritte Quartal 2023. Konkret wies der Konjunkturindikator KonSens im ersten Quartal einen Wert von -0,2 aus und fiel im zweiten Quartal auf einen Wert von -1,0 zurück. Der vom Liechtenstein-Institut quartalsweise erhobene Indikator deute damit „weiterhin eine schwache beziehungsweise unterdurchschnittliche Konjunkturentwicklung an“, schreibt die FMA. Die Direktexporte fielen im zweiten Quartal 2023 um 3,2 Prozent tiefer als im Vorjahresquartal aus. 

Der Bankensektor konnte hingegen von der Zinswende profitieren und „ein erfolgreiches erstes Halbjahr“ verzeichnen, heisst es im Monitor. Die von liechtensteinischen Instituten verwalteten Vermögen stiegen mit 434 Milliarden Franken auf einen neuen Rekordwert an. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 fielen die Gewinne der heimischen Banken auf konsolidierter Ebene um fast 10 Prozent höher aus. Als Hintergrund führen die Fachleute der FMA die durch die Zinswende gestiegene Zinsmarge an. Gleichzeitig weisen sie auf damit verbundene Gefahren, wie steigende Finanzierungskosten und Kreditrisiken hin. 

Dem liechtensteinischen Bankensektor wird aber weiterhin Stabilität bescheinigt. Die Ratingagentur S&P Global habe dem Sektor in ihrem BICRA Rating erst kürzlich eine relativ niedrige Anfälligkeit für Risiken bestätigt, erläutert die FMA. Liechtenstein wird damit zusammen mit Ländern wie der Schweiz, Singapur und Luxemburg in der niedrigsten Risikogruppe eingestuft. ce/hs

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