Abschwung erreicht Tech-Industrie
16 November 2023 14:01
Partner
Der im ersten Halbjahr 2023 begonnene Abschwung in der Schweizer Tech-Industrie hat sich im dritten Quartal verschärft. Wie deren Verband Swissmem jetzt mitteilt, sanken die Auftragseingänge im dritten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 10,5 Prozent und in den ersten neun Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,9 Prozent.
Gemäss der jüngsten Umfrage unter Swissmem-Mitgliedern stieg der Anteil derer, die in den kommenden zwölf Monaten mit weniger Aufträgen aus dem Ausland rechnen, im Vergleich zum Jahresanfang von 28 auf 37 Prozent. 43 Prozent rechnen mit gleichbleibenden und 20 Prozent mit mehr Bestellungen.
Bis September nahmen die Güterexporte um 2,5 Prozent und allein im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahresquartal um 5,5 Prozent ab. Die Ausfuhren von Metallen brachen um 9,6 Prozent ein, die Warengruppen Präzisionsinstrumente um 2,5 Prozent und Maschinenbau um 0,5 Prozent. Einzig Elektrotechnik/Elektronik verzeichnete ein leichtes Wachstum von 1,5 Prozent.
Alle wichtigen Absatzmärkte wie die USA (-4,6 Prozent) und Asien (-4,3 Prozent) entwickelten sich negativ. Einziger Lichtblick ist Indien, wohin in den ersten neuen Monaten dieses Jahres 9,8 Prozent mehr Güter exportiert wurden.
Zusätzlich erschwert werde die Situation laut Swissmem durch schwache Marktlagen in vielen Ländern, hohe Zinsen und den permanenten Aufwertungsdruck auf den Franken. Teils sehr tiefe Werte des Einkaufsmanagerindex PMI deuten auf einen weiteren Abschwung hin.
„In dieser Situation ist es wichtig, dass den Betrieben keine zusätzlichen Belastungen aufgebürdet werden“, so Swissmem-Direktor Stefan Brupbacher. Swissmem-Präsident Martin Hirzel hofft auf einen Durchbruch bei den Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen mit Indien und auf erfolgreiche Verhandlungen mit der EU. ce/mm