
Geopolitik belastet Zukunftserwartungen von Schweizer KMU
12 November 2025 15:46
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(CONNECT) Die geopolitischen Unsicherheiten haben die Schweizer KMU erreicht. Nur noch 52 Prozent sehen ihre wirtschaftliche Zukunft positiv, ein Rückgang um 16 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Das geht laut einer Mitteilung aus der aktuellen Mittelstandsstudie hervor, die der Verband swiss export, die Unternehmensberatung Kearney, das Swiss Global Institute for Global Affairs und Endress+Hauser am 12. November vorgelegt haben.
Nur rund 30 Prozent der befragten Unternehmen sprechen von guten bis sehr guten Bedingungen. Im Vorjahr waren es noch 53 Prozent. Rund 70 Prozent der Befragten nennen aussenpolitische Entwicklungen als grösste Konjunkturrisiken. Sie verweisen sowohl auf die neuen US-Zölle auf Einfuhren aus der Schweiz als auch auf die Unsicherheit in den Beziehungen mit der EU.
27 Prozent der Unternehmen sprechen von Rückgängen beim Umsatz, 20 Prozent von höheren Preisen beim Einkauf. Viele Unternehmen schätzen dennoch ihre eigene Widerstandsfähigkeit als hoch an, drei Viertel sprechen von einer Widerstandsfähigkeit von 7 auf einer Skala von 1 bis 10.
„Geopolitik ist längst kein Randthema mehr bei KMUs, sondern ein wichtiger Faktor, der Prozesse und Geschäftsmodelle direkt beeinflusst“, wird Christof Ledermann, Partner bei Kearney Zürich, in der Mitteilung zitiert.
Claudia Moerker leitet daraus auch Forderungen der Wirtschaft an die Politik ab. „Unsere KMU sind widerstandsfähig, doch es braucht verlässliche Rahmenbedingungen“, wird die Geschäftsleiterin des Verbandes swiss export zitiert. „Klare Zollregeln und stabile Beziehungen zur EU sind jetzt entscheidend, damit Unternehmen in der Schweiz planen, investieren und Arbeitsplätze sichern können.“
An der Befragung zur Mittelstandsstudie haben im Sommer 2025 insgesamt 313 Unternehmen teilgenommen. Davon füllten 256 den Fragebogen vollständig aus. ce/ug