Schweizer Einkaufstouristen überschätzen Preise im Inland

25 September 2025 08:25

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St.Gallen - Der Einkaufstourismus ins benachbarte Ausland ist 2025 gegenüber 2022 um 10 Prozent gewachsen, trotz der halbierten Zollfreigrenze. Doch der Preisunterschied zwischen den Waren im In- und Ausland wird stark überschätzt. Das zeigt eine Studie der Universität St.Gallen.

(CONNECT) Der Einkaufstourismus ist 2025 trotz der Absenkung der Zollfreigrenze von 300 auf 150 Franken auf 9,2 Milliarden Franken gestiegen. Davon entfallen auf den Einkauf bei ausländischen Online-Händlern 1,6 Milliarden Franken. Im Vergleich zum Jahr 2022 entspricht das sowohl im stationären als auch im Online-Handel einem Anstieg um rund 10 Prozent. Gemessen am Gesamtumsatz des Schweizer Detailhandels machen die Auslandseinkäufe 9 Prozent aller Konsumausgaben aus.

Das zeigt die aktuelle und repräsentative Studie Einkaufstourismus Schweiz 2025 der Universität St.Gallen (HSG). Dafür wurden in allen Sprachregionen der Schweiz über 3000 Konsumentinnen und Konsumenten befragt. Berücksichtigt wurden die fünf Warengruppen Einrichtung, Lebensmittel, Textilien sowie Sport- und Drogerieartikel. Die aktuelle Erhebung ist Teil einer bereits seit 25 Jahren durchgeführten Langzeitstudie der HSG.

Wie das Institut für Handelsmanagement der HSG auch in einer zusammenfassenden Mitteilung ausführt, ist der Einkaufstourismus der Schweiz stark verbreitet: 72 Prozent der Gesamtbevölkerung fahren durchschnittlich 5,1-mal pro Jahr ins benachbarte Ausland, um einzukaufen. Dabei legen sie eine Fahrstrecke von rund 118 Kilometern zurück und geben in stationären Geschäften pro Einkauf durchschnittlich 230 Franken aus. Die beliebtesten Einkaufsziele bleiben Konstanz, Pontarlier und Como.

Laut der Analyse schätzen Schweizer Einkaufstouristinnen und -touristen Waren in der Schweiz rund 66 Prozent teurer ein als im grenznahen Ausland. Tatsächlich liegt der Preisunterschied in den fünf untersuchten Warengruppen jedoch bei durchschnittlich 40 Prozent. Massiv überschätzt werden die Preise für Lebensmittel, Sportartikel und Einrichtungsgegenstände. Bei Lebensmitteln beobachten die Forschenden ein signifikantes Wachstum des Einkaufstourismus. ce/mm

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