Forschende beobachten erstmals Entstehung von Monden

01 Oktober 2025 11:40

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Zürich/Washington - Ein Team der Universität Zürich untersucht mit Forschenden des Carnegie Science Instituts Hinweise auf die Entstehung von Monden um massereiche Planeten. Entsprechende Messdaten hatte das James Webb-Weltraumteleskop zum ersten Mal geliefert.

(CONNECT) Ein Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität Zürich (UZH) und der Carnegie Institution for Science in Washington hat laut einer Mitteilung eine kohlenstoffreiche Scheibe untersucht, die möglicherweise die Baustoffe für die Entstehung von Monden enthält. Diese potenziell mondbildende Scheibe wurde vom James Webb-Weltraumteleskop entdeckt. Sie umgibt denn 625 Lichtjahre von der Erde entfernten Exoplaneten CT Chamaleontis b. Monde gibt es dort nicht. 

Der junge Stern, den der Planet umkreist, ist nur 2 Millionen Jahre alt und sammelt noch immer Material an, das ihn umgibt. Die beiden Objekte sind 46 Milliarden Meilen voneinander entfernt.

„Wir können Hinweise auf die Scheibe um den Begleiter sehen und zum ersten Mal deren Chemie untersuchen. Wir sind nicht nur Zeugen der Mondentstehung, sondern auch der Entstehung dieses Planeten“, so Co-Autorin Sierra Grant von Carnegie Science. Hauptautor Gabriele Cugno von der UZH und Mitglied des Nationalen Forschungsschwerpunkts PlanetS des Schweizerischen Nationalfonds ergänzt: „Wir sehen, welches Material sich ansammelt, um den Planeten und die Monde zu bilden.“ Diese Ergebnisse wurden am 29. September in „The Astrophysical Journal Letters“ veröffentlicht.

Unser Sonnensystem enthält acht Hauptplaneten und mehr als 400 Monde, die sechs davon umkreisen. Grosse Monde wie die vier grössten sogenannten Galileischen Monde des Jupiter Io, Europa, Ganymed und Callisto sind vor über 4 Milliarden Jahren aus Staub und Gas um den Planeten entstanden. Forensische Daten dazu sind rar. Einige Monde im Universum könnten Lebensräume für biologisches Leben sein.

Die Wissenschaft tritt erst jetzt in eine Ära ein, in der sie die Entstehung von Monden erstmals beobachten kann, so die UZH. Die Daten von Webb seien von unschätzbarem Wert, weil mit ihrer Hilfe Vergleiche mit der Entstehung unseres Sonnensystems vor über 4 Milliarden Jahren angestellt werden können.

Im kommenden Jahr wird das Team mit dem James-Webb-Weltraumteleskop eine umfassende Untersuchung ähnlicher Objekte durchführen. Damit will es die Vielfalt der physikalischen und chemischen Eigenschaften in den Scheiben um junge Planeten besser verstehen. ce/mm

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