
Zürcher Forscher entwickeln Alternative zum 3D-Farbdruck
Das neue Verfahren heisst Computational Thermoforming und ist eine Kombination einer industriellen Produktionstechnik, dem Thermoformen, und einer neuen Software, erklärt die Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich in einer Mitteilung. ETH-Doktorand Christian Schüller hat dazu eine präzise Computersimulation des Thermoforming-Vorgangs entwickelt, welches aus der Oberflächenfärbung eines digitalen 3D-Modells ein Bild berechnet. Dieses Bild wird mit einem gewöhnlichen Farblaserdrucker auf ein spezielles Transferpapier gedruckt und auf eine Plastikfolie übertragen.
Die bedruckte Plastikfolie wird dann erhitzt und dadurch verformbar. Sie wird auf eine vorher durch einen einfachen 3D-Drucker gedruckte Gipsform gezogen. Der Schlüssel der ETH-Technologie liege daher in der berechneten Verzerrung des Bildes. Die Farben und Muster müssen am Schluss nämlich perfekt mit den geometrischen Details der Form übereinstimmen.
Das neue Verfahren basiere auch preiswerte Geräte und Materialen. Ausserdem benötige es keine Fachkenntnisse. Die Wissenschaftler seien deswegen überzeugt, dass das Verfahren in der digitalen Fabrikation und der Industrie genutzt werden kann, um Prototypen zu formen, bevor ein Stück in Massenproduktion geht. Es könnte jedoch auch von Architekturbüros zur Visualisierung von Bauplänen oder im Hobbysektor eingesetzt werden. ssp