UZH entwickelt Szenarien für Einsatz von KI in der Medizin
Die Digital Society Initiative (DSI) der UZH hat über das vergangene Jahr zusammen mit der Medizinischen Fakultät Zürich der UZH Szenarien für den künftigen Einsatz von KI entwickelt. Es sei notwendig, den Entwicklungen nicht hinterherzulaufen, „sondern eine reflektierte Medizin der Zukunft – in der Menschen weiterhin im Mittelpunkt stehen – mitgestalten zu können“, schreibt Claudia M. Witt in einem Bericht über die Arbeit des DSI Strategy Lab 2022. Witt ist Co-Direktorin der DSI und Professorin für Komplementär- und Integrative Medizin an der Medizinischen Fakultät der UZH.
Das DSI Strategy Lab zog Digitalisierungsexpertinnen und -experten aus verschiedenen Disziplinen hinzu. Zudem hat das Team Meinungen aus der Bürgerschaft sowie von Versorgerinnen und Versorgern im Gesundheitswesen eingeholt. Die Vorhersagemodelle beziehen sich auf die nahe Zukunft in etwa zehn Jahren und auf eine ferne Zukunft in circa 25 Jahren.
Für die nahe Zukunft sieht das Team, dass Daten aus ganz unterschiedlichen Datenbanken, Messgeräten und Sensoren so zusammengeführt werden, dass KI viele Vorhersagen machen und damit Fachleute bei medizinischen Entscheidungen unterstützen kann. In der fernen Zukunft sollen auch digital funktionierende Implantate zur Normalität gehören. Mit digitalen Zwillingen werde man Behandlungen simulieren, bevor sie am Menschen zum Einsatz kommen.
Aus solchen Szenarien leitet die Gruppe Empfehlungen ab. Diese sollen den Angaben zufolge im Frühjahr 2023 vorliegen und kommuniziert werden: „Wenn Bevölkerung und Gesundheitspersonal zukünftig digital kompetent sein sollen, müssen wir uns jetzt darum kümmern“, so Witt. „Deshalb ist es an der Zeit, mutige Entscheidungen zu treffen und Lehrpläne und Studiencurricula diesbezüglich radikal zu überarbeiten.“ mm