Studie prognostiziert geringe Gefährdung der Stromversorgung
Einer im Auftrag des Bundesamts für Energie angefertigten Studie zufolge ist die Stromversorgungssicherheit der Schweiz im Winter 2022/23 nicht gravierend gefährdet, informiert der Bundesrat in einer Mitteilung. Die Studie zeige, dass der Energieverbrauch mit den vom Bundesrat eingeleiteten Massnahmen in den wahrscheinlichsten Szenarien gedeckt werden kann, heisst es dort weiter. In der Studie werden vier Szenarien mit unterschiedlichen Verfügbarkeiten von Kraftwerken simuliert.
Das Referenzszenario geht dabei von einer reduzierten Verfügbarkeit der französischen Kernkraftwerke und europaweit ausreichendem Gas zur Verstromung aus. Hier wäre die Schweizer Stromnachfrage gedeckt. Im Gasknappheitsszenario wird eine um 15 Prozent verringerte Gasverfügbarkeit für die Stromproduktion angenommen. Entsprechende Simulationen weisen zu 87 Prozent keinen Engpass in der Stromversorgung aus. Die restlichen Fälle könnten von der Wasserkraftreserve, den Reservekraftwerken und Notstromgruppen sowie den Sparbemühungen abgefangen werden.
Im Falle eines Ausfalls der Hälfte der Kernkraftwerke in Frankreich und der Schweizer Kernkraftwerke Leibstadt und Beznau 1 wäre die Stromversorgung der Schweiz aufgrund der ihr zur Verfügung stehenden Wasserkraft und ausreichenden Importkapazitäten aus den übrigen Nachbarzonen nicht gefährdet. Lediglich im Extremszenario einer europaweit eingeschränkten Gasverfügbarkeit und dem Ausfall aller Schweizer Kernkraftwerke könnte es zu einer Strommangellage kommen. In der Mitteilung wird diese auf eine Strommenge von knapp sechs typischen Wintertagsverbräuchen (jeweils rund 170 Gigawattstunden) beziffert. hs