Stadt St.Gallen investiert 85 Millionen Franken in Stromnetz
Die Stadt St.Gallen will ihr Elektrizitätsnetz an die Erfordernisse der Zukunft anpassen. Eine von den St.Galler Stadtwerken erarbeitete Studie prognostiziere eine Zunahme der Lastspitzen von derzeit 95 Megawatt auf 190 Megawatt, erläutert die Stadtverwaltung in einer Mitteilung. Hintergrund sind der Zubau an Photovoltaikanlagen, Elektroladestationen und Wärmepumpen.
Zur Bewältigung der Herausforderungen haben die St.Galler Stadtwerke einen Massnahmenkatalog erarbeitet. Er sieht vor, die Spannung im gesamten Mittelspannungsnetz von derzeit 10 Kilovolt auf 20 Kilovolt zu verdoppeln. Das Niederspannungsnetz kommt mit einer punktuellen Verstärkung aus. Darüber hinaus ist die Digitalisierung verschiedener Prozesse und ein Monitoringsystem zur Vorbeugung von Netzüberlastungen geplant.
Die Kosten der Umsetzung der erforderlichen Massnahmen belaufen sich voraussichtlich auf 85 Millionen Franken. Dabei handelt es sich bei 5 Millionen Franken um einen bereits in diesem und im nächsten Jahr anstehenden initialen Investitionsbedarf für Planungs- und Umsetzungsaufgaben sowie für die Einrichtung von fünf damit verbundenen Stellen. Die Mittel sollen an der Stadtparlamentssitzung vom 23. Mai beantragt werden. Der Entscheid untersteht dem fakultativen Referendum.
Für die ab 2025 bis 2030 nötigen weiteren 80 Millionen Franken will der Stadtrat dem Stadtparlament im nächsten Jahr einen entsprechenden Verpflichtungskredit beantragen. Aus den Mitteln soll auch der Ersatzneubau des Unterwerks an der Steinachstrasse finanziert werden. Der Entscheid über diesen Kredit muss dem Stimmvolk zur Abstimmung vorgelegt werden (obligatorisches Referendum). ce/hs