Kudelski setzt noch stärker auf die USA

18. August 2017 14:36

Cheseaux VD - Kudelski wird in den USA weiter Stellen schaffen, in der Schweiz dagegen abbauen. Die Waadtländer Technologiefirma will aber die Forschung und Entwicklung in der Schweiz halten. Firmenchef Kudelski wird künftig auch in den USA Einkommenssteuern zahlen.

André Kudelski wird künftig vermehrt über den Atlantik pendeln. „Bisher verbringe ich ungefähr 30 Prozent meiner Zeit in den Vereinigten Staaten“, sagt der Chef der Kudelski Group in einem Interview mit der Genfer Zeitung „Le Temps“. „Ab Anfang nächsten Jahres wird dieser Anteil zwischen 50 und 60 Prozent betragen.“ Denn Kudelski sieht für seine Sicherheitstechnologie eine „Welle des Wachstums“ auf der anderen Seite des Atlantiks. 

Das spiegelt sich auch in den Beschäftigungszahlen des auf digitale Sicherheitssysteme spezialisierten Waadtländer Unternehmens. 2016 hat es in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona einen zweiten Sitz gegründet. Vor einem halben Jahr beschäftigte es in den USA noch 700 Mitarbeiter, inzwischen sind es 800 und damit ebenso viele wie in der Schweiz. Und dieser Stellenaufbau in den USA wird sich fortsetzen, während anderswo Stellen gestrichen werden – auch in der Schweiz. „Wir sehen Anpassungen bei der Kostenstruktur bei den verschiedenen Einheiten der Gruppe vor, vor allem in Europa, um unsere operationelle Exzellenz zu verbessern.“ Jeder der Standorte des Unternehmens werde sich künftig auf einige Themen spezialisieren. Der Hauptsitz des Unternehmens werde aber ebenso in der Schweiz bleiben wie die Forschung und Entwicklung.

Kudelski selbst zahlt bisher nur in der Schweiz Einkommenssteuer. Er erwarte aber, künftig gemäss den amerikanischen Steuerregeln auch in den USA Steuern zu zahlen. stk

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