Konnektivität: Verbindungen schaffen durch Kommunikation

19. April 2022 15:40

Die Welt steht an einer Zeitenwende, beschleunigt durch aktuelle Ereignisse. In solchen Zeiten rückt die Welt zusammen, verlässliche Partner sind gefragt, digitaler Austausch und Vernetzung sind überlebenswichtig geworden. Konnektivität ist das Wort der Stunde, schreibt Christian Huggenberg.

von Christian Huggenberg

Unsere Welt befindet sich in einer Phase des radikalen Wandels. Die Treiber dieses Wandels sind die bekannten Megatrends: Globalisierung, Urbanisierung, Digitalisierung sowie Konnektivität. Jeder dieser Trends sorgt alleine schon für grundlegende gesellschaftliche Veränderungen. Zusammengenommen verstärken sie sich gegenseitig, wodurch unser tägliches Handeln und Zusammenleben fundamental auf den Kopf gestellt wird. 

Zeitgleich werden wir gerade übelst von der Geschichte eingeholt. Wie zurückversetzt in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts erleben wir Krieg, soziale und wirtschaftliche Verwerfungen und Krankheit. Diese Ereignisse verunsichern, während gleichzeitig die technologische Entwicklung rasant weiter fortschreitet. 

In hoher Geschwindigkeit verabschiedet der digitale Wandel traditionelle Wirtschaftsmodelle und ruft neue soziale, kulturelle und ökonomische Muster hervor. Sharing-Plattformen disruptieren ganze Branchen, traditionelle Businessmodelle erodieren, neue Technologien halten Einzug in unsere Lebens- und Arbeitswelten. Die Welt sucht daher nach neuen Wegen, sich zu verbinden und zu vernetzen. 

Dabei wird es für Individuen wie Unternehmen immer wichtiger, die Gesetzmässigkeiten der vernetzten Wirtschaft ganzheitlich zu begreifen. Voraussetzung dafür ist ein Interesse daran, wie diese Prozesse funktionieren und wie Menschen daran partizipieren können. Nein, das ist nicht Hochglanz auf Social Media, wie viele denken. Gefragt ist vielmehr Authentizität, die geschaffen wird durch Sachlichkeit und Fakten – also gute alte Nachrichtenwerte. Dafür braucht es ein Verstehen, wie wichtig es ist, sich selbst ins Bild zu bringen, Meinung zu äussern, sich zu Wort zu melden, um mit anderen in Kontakt treten zu können. 

Erst Kommunikation schafft Verbindungen, macht verbindungsfähig = konnektiv. Wobei die sozialen Netzwerke dazu beitragen, trotz grosser Entfernungen in Kontakt zu treten oder zu bleiben und möglichst viele Informationen und Daten auszutauschen und zu teilen. So kommt es, wie auf Wikipedia nachzulesen ist, mit Hilfe von kommunikativer Konnektivität zu „grenzüberschreitenden Kommunikationsprozessen“. Durch das World Wide Web wird die Kommunikation in Echtzeit ermöglicht und diese kann als einer der bedeutendsten Bestandteile der Konnektivität gezählt werden. Diese Art der Kommunikation ist aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Folglich kann der Begriff der Konnektivität auch verwendet werden, um den „Wandel kultureller Räume und Orte“ zu bezeichnen. 

Digitale Kommunikation ist in dieser Situation weltweit überlebenswichtig geworden. Die globale Verbreitung digitaler Medien und Technologien markiert eine neue menschheits-geschichtliche Epoche. Die Grundzüge dieser Netzwerkgesellschaft sind bereits heute gelegt. Je umfassender Unternehmen den Prozess der digitalen Transformation begreifen und je reflektierter sie ihn mitgestalten, umso mehr werden sie künftig davon profitieren. Das hat auch Elon Musk verstanden, der sich erst kürzlich beim Nachrichtendienst Twitter eingekauft hat. 

 

Christian Huggenberg ist Journalist und Unternehmer. Er ist auch Verwaltungsratspräsident der Café Europe. Nachrichtenagentur AG, die unter anderem die Nachrichtenplattform punkt4.info herausgibt.

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