Europa übernimmt die Führung in der Verkehrswende

04. November 2020 13:39

Zürich - Die Zahl der Zulassungen von Autos mit alternativen Antrieben hat in den zehn wichtigsten westeuropäischen Märkten im dritten Quartal um 128 Prozent zugelegt. In China lag die Zunahme bei 49 Prozent, in den USA stagniert die Zahl. Das zeigt eine Studie des Beraters PwC.

Die globale Automobilindustrie leidet in der Corona-Krise unter einem Einbruch bei fossil betriebenen Fahrzeugen. Die Verkäufe von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben legen dagegen massiv zu, insbesondere in Westeuropa. Das geht aus dem Bericht „E-Mobility Sales Review Q4 2020“ von PwC Autofacts und Strategy& hervor, der Strategieberatung des international tätigen Beratungsunternehmens PwC.

Danach wurden im dritten Quartal in den zehn wichtigsten westeuropäischen Märkten 711‘000 Fahrzeuge mit alternativen Antrieben verkauft. Das entspricht einer Zunahme von 128 Prozent. Zu den zehn Märkten gehören Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Italien und Spanien sowie die Schweiz, die Niederlande, Norwegen, Österreich und Schweden. Dabei stieg die Zahl der reinen Stromfahrzeuge um 121 Prozent auf 179‘000 Fahrzeuge, während die Zahl der am Netz aufladbaren Hybridfahrzeuge um 316 Prozent auf 146‘000 zulegte. Die Zahl der nicht am Stecker aufladbaren Hybridfahrzeuge stieg um 97 Prozent auf 386‘000.

In der Schweiz hat die Zahl alternativer Antriebe laut einer Mitteilung zur Studie innerhalb eines Jahres um 86 Prozent zugelegt. Sie kommen bereits auf einen Anteil von 24 Prozent an allen Zulassungen. Dabei steigerten sich die Verkäufe reiner Stromautos um 90 Prozent, die der aufladbaren Hybride sogar um 326 Prozent.

In China wurden im dritten Quartal 395‘000 Fahrzeuge mit alternativen Antrieben verkauft, ein Zuwachs von 49 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Die Zahl der reinen Stromfahrzeuge stieg um 66 Prozent auf 279‘000, die der aufladbaren Hybride um 29 Prozent auf 66‘000. Die Zahl der Hybride stieg nur um 7 Prozent auf 50‘000.

In den USA stieg die Zahl der Fahrzeuge mit alternativen Antrieben um 8 Prozent auf 216‘000. Die reinen Stromfahrzeuge stagnierten bei 70‘000, ein Plus von bloss 2 Prozent. Mit 17 Prozent legten die Hybride am meisten auf jetzt 128'000 zu.

PwC erklärt den starken Zuwachs in Westeuropa zum einen mit staatlichen Fördermassnahmen zur Bewältigung der Corona-Krise. Zum anderen seien in diesem Jahr eine ganze Reihe einheimischer Modelle auf den Markt gekommen. „Neue E-Modelle überzeugen über alle Marktsegmente hinweg vermehrt mit ausgereiften Konzepten und ergänzen die Angebote der Automobilhersteller mit attraktiven Innovationen“, wird Andreas Schlegel, Director bei Strategy& in der Schweiz, in der Mitteilung zitiert. stk

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