EPFL-Projekt filtert CO2 auf neue Weise aus der Luft
Das Carbon Team der EPFL betritt mit seinem Ansatz Neuland bei der Abscheidung von CO2 aus der Luft. Laut einer Medienmitteilung kombiniert es zwei proprietäre Technologien der EPFL und nutzt damit beider Vorteile. Das Projekt, an dem rund 30 Studierende beteiligt sind, ist vor zwei Jahren aus dem MAKE-Programm der Hochschule hervorgegangen. Dabei geht es um die Ausbildung der nächsten Generation von umweltbewussten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Führungskräften.
Die erste verwendet ein Adsorptionspulver, das im Labor für funktionelle anorganische Materialien unter der Leitung von Professor Wendy Queen entwickelt wurde. Wie ein Schwamm nimmt es selbst niedrige Konzentrationen von CO2 aus der Luft auf. Dann wird es erhitzt, um den eingeschlossenen Kohlenstoff freizusetzen.
Danach wird die so mit CO2 angereicherte Luft mittels der zweiten Technologie gefiltert. Sie wurde von Professor Kumar Agrawal entwickelt, der den Gaznat-Lehrstuhl für fortgeschrittene Trennverfahren innehat. Sein Labor stellt poröse, atomdünne Graphen-Membranen her, die wie ein Sieb wirken. „Mithilfe eines chemischen Prozesses stechen wir winzige, CO2-grosse Löcher in die Graphen-Schicht“, erklärt Agrawal. „CO2 kann diese Löcher passieren, nicht aber das grössere Stickstoff-Molekül.“
Die Studierenden haben bereits die Machbarkeit ihres Konzepts bewiesen. Die Ergebnisse der grossangelegten Simulation sind den Angaben zufolge vielversprechend. Nun muss der Prototyp der hochskalierten Filtermaschine getestet werden. „Unser Ziel ist es, ein oder zwei Kilo CO2 pro Tag abzufangen“, so Projektleiter Karl Khalil. „Bis Ende des Jahres wollen wir auf dem Campus kohlensäurehaltiges Wasser herstellen.“ ce/mm