Entscheidend ist die Reihenfolge

14. August 2017 12:26

Zürich - Bei der Analyse von Netzwerken ist nicht nur wichtig, welche Muster die Verbindungen aufweisen. Ebenso wichtig ist auch die Reihenfolge, in der diese Verbindungen geknüpft werden, zeigt ein an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich entwickeltes Verfahren auf.

Das von Ingo Scholtes am Lehrstuhl für Systemgestaltung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) entwickelte Analyseverfahren berücksichtigt die zeitliche Reihenfolge von Netzwerkverbindungen. Damit liesse sich „nicht nur genauer bestimmen, welche Themen im Internet miteinander zusammenhängen“, sondern auch zum Beispiel „die Verbreitung von Epidemien besser vorauszusagen“, schreibt die ETH in einer Mitteilung.   

Für die Verbreitung einer Grippewelle beispielsweise ist nicht allein die Menge der miteinander vernetzten Personen relevant. Entscheidend ist auch die Reihenfolge, in der die einzelnen kranken und gesunden Personen sich begegnen. 

Auch herkömmliche Modelle zur Analyse von Verkehrsnetzen sind den Forschungen des Informatikers zufolge häufig fehlerhaft. „Unsere Ergebnisse in Bezug auf die ,London Tube‘  werfen ein kritisches Licht auf die Anwendung netzwerkbasierter Verfahren, die zum Beispiel auch bei der Analyse von Risiken im Schweizer Bahnnetz eingesetzt werden“, wird Scholtes in der Mitteilung zitiert. Allgemein sei es „von elementarer Bedeutung für unsere Gesellschaft, dass wir die richtigen Methoden zur Untersuchung von Netzwerken nutzen, da dies unmittelbare Auswirkungen auf so unterschiedliche Fragen wie der Resilienz kritischer Infrastrukturen oder der Verbreitung von Epidemien hat“. hs

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