Alliance F und ETH gründen erste Stiftung gegen Hassrede

27. Februar 2023 11:46

Zürich - Eine neue Stiftung, die Public Discourse Foundation, will den öffentlichen Diskurs im Internet erforschen und stärken. Sie wurde von alliance F und der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) gegründet und wird Medienhäuser bei der Moderation ihrer Kommentarspalten beraten.

Aus dem 2020 gestarteten Projekt Stop Hate Speech von alliance F, der Stimme der Frauen in der Schweizer Politik, geht zum 1. April die gemeinnützige Stiftung Public Discourse Foundation hervor. Gegründet wird sie von alliance F und der ETH, die sich mit 100'000 Franken beteiligt. Den Aufbau der Stiftung unterstützt auch die Stiftung Mercator mit 300'000 Franken über zwei Jahre.

Dominik Hangartner, ETH-Professor für Public Policy, wird Stiftungsratspräsident. Sophie Achermann verlässt die Geschäftsstelle von alliance F per Ende März und wird neue Geschäftsführerin der Public Discourse Foundation.

Das vom Migros Pionierfonds geförderte Projekt Stop Hate Speech hat einer Mitteilung zufolge zusammen mit der ETH, der Universität Zürich und einer Gemeinschaft von 1200 Freiwilligen sowie auf der Basis von mehr als 420'000 Kommentaren einen Algorithmus entwickelt, der Hassrede automatisch erkennt. Zudem wurden in mehreren Feldexperimenten Strategien für erfolgreiche Gegenrede getestet und verfeinert. Die laufenden Projektarbeiten werden in die Stiftung überführt.

„Hate Speech gefährdet unsere Demokratie“, wird Achermann zitiert. „Es kann nicht sein, dass Menschen von einer lauten Minderheit eingeschüchtert werden. Die Public Discourse Foundation trägt dazu bei, dass sich alle an fairen Debatten beteiligen können und stärkt so die Demokratie.“ Ihren Praxisbezug unterstreicht die Stiftung von Beginn an: Sie will Medienhäuser im deutschsprachigen Europa und der Westschweiz mit transparenten Algorithmen bei der Moderation ihrer Kommentarspalten unterstützen. mm

Mehr zu Gesellschaft

Aktuelles im Firmenwiki