ETH-Forschende entschlüsseln Mechanismus von Mikronährstoffen

17 Juni 2025 10:04

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Zürich - Forschende der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) haben gezeigt, dass lebenswichtige Spurenmetalle im Tiefenwasser rezykliert werden. Bisher ging die Forschung davon aus, dass diese Mikronährstoffe im Sediment für den intakten Nährstoffkreislauf im Ozean verloren sind.

(CONNECT) Forschende der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) sind zu tieferen Einblicken in den Kreislauf von Mikronährstoffen in der Tiefsee gelangt. Wissenschaftler der Geochemie um Derek Vance fanden in einer Studie heraus, dass wichtige Nährstoffe im tiefen Meeressediment herausgelöst werden und an die Oberfläche zurücktransportiert werden können. Damit stehen sie für das Wachstum von klimarelevantem Pflanzenplankton zur Verfügung.  

Gemäss einer Mitteilung widerlegt die Studie die bisherige Annahme, wonach ein biologischer Zersetzungsprozess dafür verantwortlich sei, dass die Mikronährstoffe nach dem Absinken in tiefere Ozeanschichten für den Nährstoffkreislauf verloren sind. Die ETH-Forschenden fanden den Nachweis, dass diese Nährstoffe in Manganoxid-Partikel eingebaut werden, welche sich mit Meerwasser gefüllt als Sedimentporen am Meeresgrund absetzen und die Spurenmetalle aus den festen Manganoxiden wieder herauslösen können. Die Studie verändere „die Sicht auf die Ozeanchemie und ihre Auswirkungen auf die Meeresbiologie und das Klima“, wird Studienleiter Vance zitiert. Das schaffe neue Voraussetzungen für die weitere Forschung über das Meerwasser und das Funktionieren der Meeresbiologie.

Dabei gelangen wichtige Elemente wie Eisen, Kupfer, Kobalt ins Tiefenwasser, das zusammen mit den Mikronährstoffen über die Zirkulation der Ozeane in den  Oberflächengewässern zur Verfügung steht. Wichtig sei ein  intakter Nährstoffkreislauf für das Wachstum von pflanzlichem Plankton. Es besteht aus mikroskopisch kleinen Grünalgen und vermehre sich wie Landpflanzen nach dem Prinzip der Photosynthese mittels Nutzung von Sonnenlicht als Energiequelle. Bei dem Prozess binde das Plankton „etwa gleich viel Kohlenstoff wie alle Landpflanzen zusammen“ und sei „ein relevanter Mitspieler im Klimasystem“. ce/heg

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