Empa und Kantonsspital St.Gallen forschen an Nanotherapie bei Katarakten

07 Januar 2025 09:04

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St.Gallen - Forschende der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) und des Kantonsspitals St.Gallen entwickeln eine neue Therapie, die mithilfe von Nanokomplexen die Infektionsrate bei Augenoperationen reduzieren soll. Bei der Empa wird das Projekt im Biointerfaces-Labor unter der Leitung von Katharina Maniura bearbeitet.

(CONNECT) Etwa 17 Millionen Menschen sind derzeit an Grauem Star (Katarakt) erkrankt. Das Augenleiden führt zu einer deutlichen Sehminderung, kann jedoch chirurgisch mit einem Linsenersatz behandelt werden. Die Rate nachträglicher Infektion liegt unter 1 Prozent, jedoch bei einer hohen Zahl von Kataraktoperationen noch bei einer ebenfalls hohen Zahl von betroffenen Patientinnen und Patienten.

Forschende der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) und des Kantonsspitals St.Gallen arbeiten laut einer Mitteilung mit dem Projekt Nanovision an therapeutischen Lösungen, mit denen vor allem antibiotikaresistente Bakterien bekämpft werden sollen. „Wir wollen dieses Problem mit neuartigen Nanokomplexen bekämpfen", wird Forscherin Mihyun Lee zitiert. Dabei sollen sogenannte Nanokomplexe mit Toxinblockern und mit antimikrobiellen Eiweissbausteinen (AMP) versehen werden, die resistente Endophthalmitis-Bakterien, Staphylokokken und Enterokokken eliminieren könnten. Mihyun Lee arbeitet am Empa-Labor Bioniterfaces in St.Gallen, das von Katharina Maniura geleitet wird.

Wie effizient diese neue Herangehensweise wirkt, testet das Nanovision-Team an einem Infektionsmodell aus Gewebekulturen von Patientinnen und Patienten. Das Projekt wird mit einer Finanzierung des Heinz-A.-Oertli-Fonds ermöglicht. Der Fonds unterstützt bereits Forschungen zur Therapie von Glaukomen. ce/ww

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