KMU hoffen trotz Krise auf steigende Exporte
Die Exportstimmung der Schweizer KMU bleibt trotz Abkühlung der Branche weiterhin im Wachstumsbereich. Für das gesamte Jahr 2023 erwarten laut einer Medienmitteilung 53 Prozent der von Switzerland Global Enterprise (S-GE) befragten Unternehmen ein Exportwachstum. 29 Prozent rechnen mit einer Stagnation und nur 18 Prozent erwarten einen Rückgang der Exporte.
Das zugleich vorgelegte Credit Suisse Exportbarometer zeigt eine vorsichtigere Prognose und liegt mit 0,07 Punkten nur minimal über der Wachstumsgrenze. Doch auch hier scheint der Rückgang abgebremst worden zu sein, heisst es in der Publikation von S-GE.
Mit 60,5 Punkten liegt die Exportstimmung demnach deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Das entspricht dem Stand im Winter 2020 vor Beginn der Corona-Krise. In der global schwierigen Situation im Export fokussieren die KMU auf die Sicherung des Erreichten und nicht mehr auf neue Märkte. 26 Prozent aller Unternehmen geben an, im Jahr 2023 in keine neuen Märkte expandieren zu wollen.
Der Fokus liegt weiterhin auf Europa und den USA. An der Spitze liegt Deutschland, in das aktuell 76 Prozent aller befragten Unternehmen exportieren. Auf Rang zwei bleibt Frankreich mit 63 Prozent, gefolgt von den USA mit 57 Prozent und Österreich mit 54 sowie Italien mit 52 Prozent.
Die Sorgen der KMU werden durch die Energie- und Rohstoffpreise, Währungsrisiken, Unterbrechungen der Wertschöpfungskette, Fachkräftemangel und die in der Schweiz vergleichsweise geringe Inflation bestimmt. Trotz dieser Erschwernisse geben 91 Prozent der befragten Unternehmen an, die Zahl der Beschäftigten in den nächsten zwölf Monaten beizubehalten oder sogar auszubauen. Nur 9 Prozent gehen von einer Reduzierung ihres Personalbestands aus.
Die KMU-Exportperspektiven für das 2. Halbjahr 2023 werden am 27. Juni 2023 publiziert. gba