Toopi erhält 16 Millionen Euro für Pflanzendünger aus Urin
Das französische Jungunternehmen Toopi Organics hat in einer Serie A-Finanzierungsrunde 11 Millionen Euro erhalten. Angeführt wurde diese Runde laut einer Medienmitteilung vom internationalen Fonds VisVires New Protein mit Sitz in Singapur. Beteiligt haben sich ausserdem europäische Impact-Fonds und bestehende Investoren. Zusätzlich wurden weitere nicht verwässernde Mittel in Höhe von 5 Millionen Euro durch französische Zuschüsse bereitgestellt.
Toopi Organics gewinnt aus der Fermentation von menschlichem Urin Biostimulanzien für Pflanzen. Sie können bis zu 50 Prozent herkömmlicher Mineraldünger ersetzen. Mit bereits erhaltenen Marktzulassungen in sechs EU-Ländern auch für den ökologischen Landbau will Toopi Organics bis 2027 über 2 Millionen Liter menschlichen Urins in der EU sammeln und umwandeln, etwa bei Autobahnraststätten und Konzerttoiletten.
Damit sollen über 24 Millionen Liter Trinkwasser in den Toiletten eingespart werden. So will das Unternehmen neue Möglichkeiten für den Wasserschutz und den Übergang zu einem nachhaltigeren und widerstandsfähigeren Landwirtschaftsmodell in der EU schaffen. Ein weiterer positiver Effekt sei die grössere Unabhängigkeit von Phosphatdüngerimporten.
„Für die Landwirtinnen und Landwirte bedeutet dies, dass ihre Erträge erhalten bleiben, die Gesamtkosten für die Düngung sinken und die CO2-Bilanz verbessert wird“, fasst Geschäftsführerin Alexandra Carpentier zusammen. Das erste Produkt namens Lactopi Start habe in diesem Jahr in Belgien sehr gute Feldergebnisse gezeigt, „was ein gutes Vorzeichen für die nun beginnende Vertriebskampagne in Frankreich ist“. ce/mm