Forschende skizzieren Schweizer Energieunabhängigkeit
Die Schweiz kann bis 2050 ein CO2-neutrales Energiesystem und Energieunabhängigkeit erreichen. Das geht aus einer Studie hervor, die Forschende der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) und der Fachhochschule Westschweiz Wallis (HES-SO Wallis) erstellt haben. Sie haben dazu ein mögliches künftiges Energiesystem modelliert, wie aus einer Medienmitteilung hervorgeht.
Die Forschenden haben herausgefunden, dass die Schweiz für dieses System bislang ungenutzte lokale und erneuerbare Energiequellen nutzen müsse. Ein solches System wäre sogar um 30 bis 32 Prozent günstiger als das aktuelle Energiesystem. Dieses würde hauptsächlich auf Importen basieren. „Im Gegensatz dazu basiert das von uns modellierte zukünftige System auf lokalen Investitionen und der Nutzung unserer eigenen Ressourcen und scheint langfristig die wirtschaftlichste und widerstandsfähigste Wahl zu sein“, wird François Maréchal zitiert, der das Forschendenteam der EPFL-Gruppe Industrial Process and Energy Systems Engineering geleitet hat.
Ein Schlüssel zur Realisierung dieses Systems sind Photovoltaikanlagen auf Dachflächen. „Die Schweiz hat noch ein weitgehend ungenutztes PV-Potenzial auf bereits bebauten Flächen“, sagt Jonas Schnidrig, Erstautor der Studie. „Ein wirtschaftliches Optimum könnte erreicht werden, wenn weniger als zwei von drei Dächern gedeckt sind. Der nächste Schritt besteht darin, herauszufinden, welche Dächer am besten geeignet sind.“ Zudem spielen Speicher eine wichtige Rolle: „Die Studie legt nahe, dass die im Sommer dominierende Solarstromproduktion durch den Einsatz von Windkraftanlagen, die hauptsächlich im Winter produzieren, zusammen mit Wasserkraft und Biomasse optimal ausgeglichen werden könnte“, so die EPFL. ce/jh