Eurocontrol mahnt Luftfahrt-Reformen an
Die europäische Organisation zur Sicherung der Luftfahrt, Eurocontrol, zieht „nach dem schlimmsten Jahr für die europäische Luftfahrt seit Menschengedenken“ Bilanz. Dafür legt sie in ihrem Thinkpaper 8 exklusive Daten vor. Zudem zeigt Eurocontrol auf, was aus ihrer Sicht unternommen werden müsste, um die Luftfahrtindustrie gestärkt aus der Krise hervorgehen zu lassen.
Zu den Hauptauswirkungen dieses so nie dagewesenen Jahres gehören laut Eurocontrol diese Zahlen: 56,2 Milliarden Euro Nettoverluste für Fluggesellschaften, Flughäfen und Einrichtungen der Flugsicherung; 1,7 Milliarden weniger Passagiere; zum Jahresende 51 Prozent aller Flugzeuge am Boden; 191'000 verlorene Arbeitsplätze.
Darüber hinaus verzeichnete Eurocontrol 6,1 Millionen weniger Flüge. Das bedeute gegenüber 2019 ein durchschnittliches Minus von 55 Prozent. Den geringsten Einbruch erlebte Norwegen mit minus 40 Prozent. Die Schweiz, Deutschland, Portugal und die Ukraine liegen mit minus 56 Prozent im oberen Mittelfeld. Schlusslichter sind Israel (-68 Prozent) und Georgien (-73 Prozent).
Für 2021 erwartet Eurocontrol eine Erholung des europäischen Flugverkehrs auf 51 Prozent des Niveaus von 2019. „Wenn wir im Jahr 2021 tatsächlich gestärkt zurückkommen wollen, müssen wir damit beginnen, Kernthemen anzugehen wie etwa die Art und Weise, wie das Luftfahrtsystem finanziert, reguliert und integriert wird und wie es mit Nachhaltigkeit umgeht“, wird Generaldirektor Eamonn Brennan im Thinkpaper 8 zitiert. mm