E-Rezept soll Regel werden

31. Mai 2023 13:33

Bern - Das Parlament hat beschlossen, Rezepte für Heilmittel künftig grundsätzlich elektronisch ausstellen zu lassen. Rezepte auf Papier wird es auf Wunsch weiterhin als Alternative geben. Der Vorstoss geht auf eine Motion der Zürcher FDP-Nationalrätin Regine Sauter zurück.

Rezepte für Heilmittel sollen künftig grundsätzlich elektronisch ausgestellt werden. Der Ständerat hat an seiner Sitzung vom 30. Mai eine entsprechende Motion von Regine Sauter, Zürcher FDP-Nationalrätin und Direktorin der Zürcher Handelskammer, gutgeheissen. Der Nationalrat hatte dem Vorstoss bereits im vergangenen Juni zugestimmt. 

Sauter hatte ihre Motion mit der Überwindung von Medienbrüchen bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen begründet. Dafür brauche es eine flächendeckende Einführung des elektronischen Rezepts. Um unterschiedliche digitale Kompetenzen zu berücksichtigen, sieht die Motion der Nationalrätin „eine angemessene Alternative zum digitalen Rezept in Papierform“ vor. Als Vorteile des digitalen Rezepts zählt Sauter Schutz vor Rezeptfälschungen und Mehrfacheinlösungen sowie leichtere Lesbarkeit und damit verbundene Vermeidung von Fehlmedikation auf. 

Der Bundesrat hatte sich gegen die Verpflichtung ausgesprochen, Rezepte im Regelfall elektronisch auszustellen. „Zunächst gelte es, Erfahrungen mit dem Elektronischen Patientendossier (EPD) zu sammeln“, wird aus der Argumentation des Bundesrats in einer Mitteilung der Parlamentsdienste zur Sitzung des Ständerats zitiert. Zudem sieht der Bundesrat die rechtlichen Grundlagen für die Ausstellung von elektronischen Rezepten bereits gegeben. Nach der Annahme der Motion in beiden Kammern müsse sich der Bundesrat nun „gegen seinen Willen“ an deren Umsetzung machen, schreiben die Parlamentsdienste. ce/hs

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