Audi testet zirkuläres Potenzial von alten Autos

06. März 2023 17:05

Ingolstadt - Audi will Materialien verschrotteter Autos für die Produktion von Neuwagen nutzen. Der deutsche Autobauer hat dafür das Projekt MaterialLoop lanciert. Damit will er Materialien wie Stahl, Aluminium, Plastik und Glas in möglichst hoher Qualität zurückgewinnen.

Bisher stammen nur sehr wenige Materialien für die Produktion von Neuwagen aus verschrotteten Autos, schreibt Audi in einer Mitteilung. Der deutsche Autobauer will das mit seinem Projekt MaterialLoop ändern. Dabei arbeitet er mit 15 Partnern in Forschung, Wiederverwertung und in der Zulieferindustrie zusammen. „Das Projekt MaterialLoop unterstreicht unsere ambitionierte Vision, ein höchst effizientes Kreislaufwirtschaftskonzept für Altfahrzeuge zu betreiben“, wird Audi Chef Markus Duesmann in der Mitteilung zitiert. „Das spart wertvolle Primärmaterialien und kann den ökologischen Fussabdruck der Produkte reduzieren.“

Audi hat im Rahmen des Projekts bereits 100 Fahrzeuge zerlegt. Grössere Plastikteile werden wiederverwertet. Die Karosserie wird geschreddert und in ihre Bestandteile Stahl, Aluminium, Plastik und Glas separiert. „Im Kern geht es bei Circular Economy um einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen“, wird Dennis Meinen, Experte für Kreislaufwirtschaft, in der Mitteilung zitiert. „Im Fokus stehen dabei Langlebigkeit, Reparaturfähigkeit und eben auch die Recyclingfähigkeit unserer Produkte.“

Das Pilotprojekt wird bis Ende April fortgeführt. Audi hat aber schon jetzt erste Materialien in die Produktion zurückgeführt. So wurden sechs Stahlrollen produziert, die zu 12 Prozent aus Sekundärmaterial bestehen. Daraus sollen im Presswerk Ingolstadt bis zu 15‘000 Türinnenteile für die Audi 4 hergestellt werden. Erfahrungen des Projekts gehen auch in das Design künftiger Modelle ein. Diese sollen so gestaltet sein, dass am Ende ihres Lebenszyklus ihre Materialien wieder separiert werden können.

Audi will den Anteil von Sekundärmaterialien in seiner Neuwagenflotte kontinuierlich erhöhen. em

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